So entsteht Geld und das hat es mit deinem Ersparten zu tun.

Eine zufriedene Frau blickt gedankenverloren und positive zur Seite
Darum geht's

Jede Geschäftsbank kann durch Kreditvergaben Geld schöpfen. Weil sie mehr Kredite vergibt, als sie Einlagen hat, besteht bei einem Bankansturm ein Risiko für eine Bankpleite. Könnte sich hier ein alternatives Finanzsystem wie Kryptowährungen anbieten? Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum bieten durch ihre dezentrale Natur und Blockchain-Technologie eine mögliche Alternative zu traditionellen Bankensystemen. Diese digitalen Währungen ermöglichen es den Nutzern, direkt miteinander zu interagieren, ohne auf eine zentrale Autorität wie eine Bank angewiesen zu sein. Dies könnte dazu beitragen, das Vertrauen in das Finanzsystem zu stärken und die Abhängigkeit von traditionellen Banken zu verringern.

Die meisten von uns haben nur wenig Bargeld bei sich. Den grösseren Teil unseres Geldes lassen wir auf der Bank. Wir vertrauen darauf, dass es dort sicher ist und wir es jederzeit abheben können. Auch gehen wir davon aus, dass unser Erspartes auf lange Sicht seinen Wert behält und wir uns in 10, 20 Jahren genauso viel dafür kaufen können wie heute. Dieses Vertrauen in das traditionelle Bankensystem und die Stabilität der Währung basiert auf langjährigen Erfahrungen und der Annahme, dass Zentralbanken und Regierungen die Währungspolitik verantwortungsvoll steuern.

Inflation durch Geldmengenausweitung

Für unser Geld wünschen wir uns Sicherheit und Stabilität. Diese sind aber in unserem Währungssystem nicht gewährleistet. Allein die Inflation entwertet unser Geld laufend. Eine Inflation entsteht etwa durch eine gesteigerte Nachfrage, Angebotsschwankungen und auch wenn die Geldmengen unbegrenzt vergrössert werden. Das machen die Zentralbanken, wie die Europäische Zentralbank (EZB), die Schweizerische Nationalbank (SNB) oder die Federal Reserve. Sie schaffen Bargeld und elektronisches Geld, indem sie Kredite an Banken vergeben und

kaufen. Hier kannst du mehr über Inflation lesen.

Kreditgeldschöpfung der Banken

Was viele von uns nicht wissen: Nicht nur die Zentralbank schafft neues Geld, sondern auch die Banken selbst. Man nennt es die „innere“ Geldschöpfung oder auch Kreditgeldschöpfung. Schauen wir uns das heutige Bankensystem doch einmal genauer an: Vielleicht hast du dir auch schon mal überlegt, woher die Banken all das Geld nehmen, dass sie als Privat- wie auch Geschäftskredite vergeben. Viele meinen, dass die Kredite aus den Einlagen stammen, die wir auf dem Bankkonto haben. Das ist nicht so. Die Banken vergeben die Kredite zu einem grossen Teil unabhängig von den Einlagen. Dieses Geld erschaffen sie sozusagen aus dem Nichts. Dieses Phänomen der Kreditgeldschöpfung, das von den Zentralbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB), der Schweizerischen Nationalbank (SNB) oder der Federal Reserve reguliert wird, ist ein wichtiger Aspekt des modernen Finanzsystems.

Lass uns das anhand eines konkreten Beispiels erklären:

Carla Credito benötigt für ihr Friseurgeschäft 20.000 CHF. Ihre Bank gewährt ihr diesen Kredit. Dabei nimmt die Bank den Betrag aber nicht von einem Bankkonto eines anderen Bankkunden. Nein, sie verbucht die 20.000 CHF „quasi aus dem Nichts“ als Guthaben auf dem Konto von Carla Credito. In der eigenen Buchhaltung verbucht sie die 20.000 CHF auf der Passivseite der Bilanz als Verbindlichkeit (Kredit) gegenüber Carla Credito. Da Banken aber immer eine sogenannte doppelte Buchhaltung führen, verbucht die Bank dieselbe Summe auch auf der Aktivseite als Forderung (Kreditforderung) gegenüber Carla Credito. Das macht sie, weil Carla Credito die 20.000 CHF ja zurückzahlen muss. Somit hat die Bank einfach neues Geld, das vorher nicht existiert hat, in Höhe von 20.000 CHF geschaffen. Dieses zusätzliche Geld wird natürlich auch wieder vernichtet, sobald sie den Kredit zurückzahlt.

Es handelt sich dabei um «Buchgeld». Der Betrag wird verbucht, kann aber genau wie Bargeld genutzt werden. Carla Credito verwendet es für ihr Friseurgeschäft. So zirkuliert das Geld in der Wirtschaft und kann wieder auf Bankkonten eingezahlt werden. Durch diesen Prozess der Kreditvergabe, Ausgaben und Einzahlungen vermehrt sich das Geld im Bankensystem. Das wird als Geldschöpfung durch Kreditgeld bezeichnet.

Begrenzte Geldschöpfung

Beim Geld schöpfen sind die Banken teilweise gebunden, etwa durch die Mindestreserven. Die Banken sind verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Kreditvergaben als Geldbetrag auf ihrem Zentralbankkonto zu halten. Der Mindestreservesatz liegt aktuell bei 2.5 %. Diese Mindestreserven dienen dazu, die Liquidität und Stabilität des Bankensystems zu gewährleisten und werden von den Zentralbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB), der Schweizerischen Nationalbank (SNB) oder der Federal Reserve festgelegt und überwacht.

Was ist ein «Bank Run»?

Das Geldschöpfungsmodell der Banken birgt diverse Risiken und ist eng mit dem Konzept der Kreditgeldschöpfung verbunden. Banken gewähren Kredite, die zum Teil nicht durch die Einlagen gedeckt sind, sondern aus dem sogenannten "Nichts" entstehen. Dieses Phänomen wird als Kreditmultiplikator bezeichnet und basiert auf dem Prinzip der Mindestreserven, die Banken bei Zentralbanken halten müssen. Dennoch besteht die Gefahr eines Bank Runs, bei dem eine grosse Anzahl von Kunden gleichzeitig ihre Einlagen abheben möchte, was zu Liquiditätsproblemen führen kann. Infolgedessen kann die Bank insolvent werden, was dazu führt, dass Kunden ihre Einlagen verlieren könnten.

Ein aktuelles Beispiel für einen Bank Run ereignete sich im März 2023 in den USA, als die Silicon Valley Bank und die Silvergate Bank betroffen waren. Dies erinnerte an ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit, wie etwa die Finanzkrise nach 2007, die einen Ansturm auf Banken wie die britische Northern Rock Bank und die Schweizerische UBS auslöste. Ein weiteres historisches Beispiel ist der Bankensturm nach dem New Yorker Börsen-Crash von 1929, bei dem etwa 40 Prozent der amerikanischen Banken insolvent gingen.

Die Geldschöpfung der Banken wird heute intensiv diskutiert. Neben der Gefahr von Bankpleiten wird auch kritisiert, dass Banken vor allem dann Geld erschaffen, wenn die Wirtschaft brummt. In Krisenzeiten hingegen kommt es zu einem Mangel an Geld. Dies trägt dazu bei, Blasen, Finanzkrisen und Inflation zu verstärken.

Es ist daher nicht überraschend, dass zunehmend Stimmen laut werden, die eine stärkere Kontrolle des Geldmengenwachstums fordern. Einige gehen sogar so weit, ein alternatives Finanzsystem zu befürworten, das unseren Einlagen mehr Sicherheit und Stabilität bietet. Um die aktuellen Probleme im Zusammenhang mit Banken und ihrer Kreditgeldschöpfung nachhaltig zu lösen, werden verschiedene alternative Finanzmodelle untersucht, die auf fairen, demokratischen und dezentralisierten Prinzipien basieren - wie zum Beispiel Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum oder Solana. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen können Kryptowährungen nicht von Zentralbanken oder Regierungen entwertet werden. Darüber hinaus kann das Krypto-Vermögen im Falle einer Krise nicht einfach verschwinden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen Kryptowährungen als Teil einer Lösung für ein stabiles und unabhängiges Geldsystem betrachten. 

Quelle und weiterführende Literatur:

- Fedlex.Admin: Verordnung zum Bundesgesetz über die Schweizerische Nationalbank

- SNB: Geldpolitik

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